Bevor Alcatraz berühmt wurde, war es nur eine felsige Insel, auf der Seevögel lebten. Im Jahr 1775 kartierte der spanische Entdecker Juan Manuel de Ayala die Insel und nannte sie La Isla de los Alcatraces (Insel der Pelikane). Obwohl es strategisch günstig gelegen war, blieb es bis Mitte des 19. Jahrhunderts, als die USA 1846 Kalifornien erwarben, unerschlossen. 1850 erklärte Präsident Millard Fillmore die Insel zum Militärreservat, was den Beginn der Umwandlung von Alcatraz in die am stärksten befestigte Anlage an der Westküste markierte.
Die Geschichte von Alcatraz erklärt
Von Pelikanen zu Festungsanlagen (1775 bis 1850)
Alcatraz als Militärfestung und Gefängnis (1850er Jahre bis 1933)
Die U.S. Army befestigte die Insel mit über 100 Kanonen als Teil des Verteidigungsdreiecks der Bucht. Im Jahr 1854 wurde hier auch der erste Leuchtturm an der Pazifikküste errichtet. Während des Bürgerkriegs begann man in Alcatraz mit der Unterbringung von Gefangenen, zunächst Sympathisanten der Konföderierten, dann Soldaten und Zivilisten, die des Verrats angeklagt waren. 1907 wurde es offiziell in Pacific Branch, U.S. Military Prison umbenannt, und 1912 wurde seine Rolle als Hochsicherheitsgefängnis gefestigt.
Amerikas berüchtigstes Bundesgefängnis (1934 bis 1963)
Mitten in der Großen Depression, im Jahr 1934, übernahm die US-Regierung Alcatraz und verwandelte es in ein Bundesgefängnis für die gefährlichsten Insassen - diejenigen, die in anderen Gefängnissen Ärger machten. Hier wurden hochkarätige Kriminelle wie Al Capone, "Machine Gun" Kelly und Robert "Birdman" inhaftiert. Es gab keine Rehabilitationsprogramme und es herrschte strenge Disziplin. Von den 14 versuchten Ausbrüchen, Keiner von ihnen war erfolgreich, obwohl der Ausbruch von Frank Morris und den Anglin-Brüdern im Jahr 1962 legendär ist - ihre Leichen wurden nie gefunden. Doch leider führten hohe Kosten und der Verfall dazu, dass es 1963 geschlossen wurde.
Eine Bühne für den Protest: Die amerikanische Besetzung (1969 bis 1971)
Im Jahr 1969 wurde Alcatraz zu einem Symbol des Protests, als amerikanische Ureinwohner einer Gruppe namens Indians of All Tribes die Insel besetzten und sich dabei auf einen Vertrag beriefen, der Ansprüche auf ungenutztes Bundesland erlaubte. Die 19-monatige Besetzung lenkte die nationale Aufmerksamkeit auf die Rechte der Ureinwohner, wobei Aktivisten von der Insel aus Programme und Presseveranstaltungen durchführten. Obwohl es 1971 endete, löste es einen nachhaltigen Wandel in der Bundespolitik zur Selbstbestimmung der amerikanischen Ureinwohner aus. Heute erinnern Wandgemälde und Denkmäler auf Alcatraz an diese entscheidende Bewegung.
Von der Aufgabe zur Erhaltung (1972 bis heute)
Nach der Besetzung durch die amerikanischen Ureinwohner wurde Alcatraz 1972 Teil der Golden Gate National Recreation Area und 1973 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die Restaurierungsarbeiten wurden Wahrzeichen wie das Cellhouse und der Leuchtturm erhalten und historische Gärten wiederbelebt, die zuvor von den Militärfamilien gepflegt wurden. Die Ausstellungen befassen sich jetzt mit dem Leben im Gefängnis, der Militärgeschichte und dem Aktivismus der Ureinwohner. Alcatraz wurde 1986 zum National Historic Landmark erklärt und empfängt jedes Jahr über eine Million Besucher, die von seiner vielschichtigen und eindrucksvollen Vergangenheit angezogen werden.
